Jobcenter zieht Bilanz: Ausbildungsstellenvermittlung eröffnet 52 jungen Menschen eine Perspektive | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die Ausbildungsstellenvermittlung ist die zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche oder im Bewerbungsverfahren für eine Ausbildung benötigen.

Jobcenter zieht Bilanz: Ausbildungsstellenvermittlung eröffnet 52 jungen Menschen eine Perspektive

Eine 23-jährige Mutter einer vierjährigen Tochter sucht händeringend einen Ausbildungsplatz – zunächst ohne Erfolg. Der Wille ist da, aber sie erhält zahlreiche Absagen. Solche Schicksale sind kein Einzelfall. Um zu helfen, gibt es im Jobcenter Mainz-Bingen die Ausbildungsstellenvermittlung (ASV). Diese hat nun ihren Jahresbericht vorgestellt.

Die Ausbildungsstellenvermittlung ist die zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche oder im Bewerbungsverfahren für eine Ausbildung benötigen. Im Durchschnitt betreuen die Mitarbeiter ungefähr 150 junge Menschen rund um das Thema Ausbildung, im Jahrgang 2020/2021 beendeten von ihnen aus dem Kreis Mainz-Bingen die intensivere Betreuung durch die ASV mit einem positiven Ergebnis. Sie stehen also auf eigenen Beinen und beziehen teilweise keine Leistungen mehr vom Jobcenter, weil sie eine Ausbildungsstelle gefunden haben. Oder es wurde mit ihnen eine andere passende Lösung gefunden, etwa weiterer Schulbesuch, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Bundesfreiwilligendienst.

Ein paar Zahlen im Überblick: Das Jobcenter konnte rund 64 Prozent der 59 neu aufgenommenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Ausbildungsstelle vermitteln. Die Abbruchquote liegt in diesem Jahr lediglich bei 5,3 Prozent und damit weit unter dem rheinland-pfälzischen Durchschnitt von rund 30 Prozent.

Dazu sagt Landrätin Dorothea Schäfer: „Die Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell. Sie bietet Jugendlichen gute Voraussetzungen für den Übergang von der Schule ins Berufsleben.“ Umso wichtiger sei es, dass jungen Menschen geholfen werde, wenn es bei der Ausbildungssuche hakt, so die Landrätin.

Die zweite Kreisbeigeordnete, Ursula Hartmann-Graham, ergänzt: „Die jungen Menschen suchen eine Ausbildung, die Unternehmen und die gesamte Wirtschaft suchen händeringend Fachkräfte. Ich freue mich, dass unser Jobcenter so erfolgreich dazu beiträgt, dass beide Seiten zusammenfinden.“

Pro Jahr werden zwischen 45 und 60 junge Menschen neu in die Betreuung aufgenommen, der jeweils letzte Ausbildungsjahrgang scheidet aus. Im Laufe des Programms lernen sie beispielsweise Bewerbungsunterlagen zu erstellen und sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Manchmal ist es aber auch wichtig, gemeinsam die größten Interessen und Talente zu identifizieren, um den richtigen Ausbildungsberuf auszusuchen. Darüber hinaus erhalten sie Vorschläge für freie Ausbildungsstellen oder werden auf Wunsch sogar zu Vorstellungsgesprächen begleitet.

Sobald eine Stelle gefunden wurde, unterstützen die beiden Mitarbeiter der Ausbildungsstellenvermittlung des Jobcenters während des Ausbildungsverlaufs weiter – bis die Jugendlichen diese erfolgreich beenden. In den meisten Fällen erfolgt mit dieser Unterstützung eine Übernahme nach der Ausbildung. Zuletzt wurden von acht Auszubildenden sieben in den Ausbildungsbetrieb übernommen.

Auch die Geschichte der eingangs erwähnten jungen Mutter hat ein gutes Ende: Gemeinsam mit den beiden Mitarbeitern der Ausbildungsstellenvermittlung des Jobcenters überarbeitete sie ihr Bewerbungsschreiben. Dieses wurde offensiver formuliert, um die Betriebe aus der Reserve zu locken. Mit Erfolg: Im Sommer 2019 konnte sie sogar aus mehreren Jobangeboten wählen. Sie entschied sich für einen Ausbildungsplatz bei einem Betrieb, in dem auch die Chefin eine kleine Tochter hat – und das Betriebsklima somit stimmte.