Mit einem verschmitzten Lächeln erklärt Anja Krollmann, warum es sie in ihrer über 20-jährigen Laufbahn nie in die Stadt gezogen hat. Nach ihrem Vikariat in Mainz-Marienborn verbrachte sie 21 Jahre im Kettenheimer Grund, wo sie tief verwurzelte Arbeit in den Gemeinden Kettenheim, Esselborn, Freimersheim und Wahlheim leistete. Nun beginnt für sie ein neuer Abschnitt, der sowohl beruflich als auch privat eine Premiere darstellt.
Gemeinsames Arbeiten und Wohnen in Oppenheim Der Wechsel in das Dekanat Ingelheim-Oppenheim führt sie nach Oppenheim, wo ihr Ehemann, Eric Bohn, bereits seit 2023 als Pfarrer tätig ist. Nachdem das Ehepaar zwölf Jahre lang in getrennten Pfarrhäusern lebte, wagen sie nun das Experiment, im selben Nachbarschaftsraum gemeinsam zu wohnen und zu arbeiten. „Es ist eine neue Art der Begegnung, der wir froh und neugierig entgegensehen“, so Krollmann. Während im Pfarrhaus noch Kisten warten, hat sich ihre Collie-Mischlingshündin Phoebe bereits als aufmerksame Wächterin vor der Tür eingelebt.
Wurzeln in Ingelheim und Vorbilder in Bingen Aufgewachsen in Ober-Ingelheim als Tochter eines Maschinenschlossers und Nebenerwerbslandwirts, ist Krollmann mit der Arbeit auf dem Feld und am Gartenzaun vertraut. Geprägt wurde ihr Weg unter anderem durch die Schulleiterin der Binger Hildegardisschule, Schwester Angela, die ihr als selbstbewusste Frau in einer Führungsposition zum Vorbild wurde. Ihr Theologiestudium in Mainz, Heidelberg und Marburg sowie prägende Fahrten nach Taizé ebneten schließlich den Weg ins Pfarramt.
Teil des neuen Verkündigungsteams Die Aufgaben von Pfarrerin Krollmann sind vielfältig eingebettet in den Reformprozess „ekhn2030“.
Aktueller Seelsorgebezirk: Seit Dezember 2025 ist sie für die evangelische Kirchengemeinde Undenheim-Friesenheim zuständig.
Erweiterung: Ab dem 1. Februar 2026 übernimmt sie zusätzlich die Kirchengemeinde Selzen-Hahnheim-Köngernheim.
Nachbarschaftsraum 5: Sie ist Teil eines interprofessionellen Teams, das die Gemeinden von Oppenheim über Guntersblum bis hin nach Dolgesheim und Weinolsheim umfasst.
Anja Krollmann blickt optimistisch auf die anstehenden Veränderungen in der Landeskirche. Durch ihre zehnjährige Erfahrung im Dekanatssynodalvorstand in Alzey-Wöllstein ist sie mit Strukturprozessen bestens vertraut. Ihr Ziel bleibt es, die Menschen „von der Wiege bis zur Bahre“ einfühlsam zu begleiten und die neuen kirchlichen Strukturen konstruktiv zum Wohle der Menschen mitzugestalten.
