Seit der ersten Ortsbesichtigung Ende des Jahres 2018 an der alten Trauerhalle in Dexheim und auch auf Hinweise und Bitten aus der Bevölkerung beschäftigte sich das "Dexheimer Dorf-Verschönerungs-Team" mit der Frage unter welchen Voraussetzungen dieses 1927 erbaute Gebäude mit seiner wechselvollen Geschichte von Grund auf saniert werden könnte.
Das komplette Dach und auch das Gebäude selbst waren vom baldigen Verfall bedroht und auch innen bot die alte Trauerhalle als Abstellplatz und Werkstatt für den Bauhof kein einladendes Bild. Um das durchaus interessante, wenn auch nicht historische Gebäude zu erhalten und einer neuen sinnvollen Nutzung zuzuführen, stellte das "Dorf-Verschönerungs-Team" Dexheim, in Abstimmung mit der Gemeinde, einen Realisierungs- und Finanzierungsplan für die komplette Sanierung auf.
Die Basis für die Finanzierung der Sanierung war die ehrenamtliche Eigenleistung der Mitglieder des "Dexheimer Dorf-Verschönerungs-Teams" und die daraus resultierende Ehrenamtsförderung des Kreises. Das Projekt, das in der finanziellen Verantwortung und Umsetzung der Teammitglieder lag, war allerdings nur möglich durch die Unterstützung vieler Dexheimer Unternehmen, die auch am Bau beteiligt waren, politischen Parteien und zahlreiche Spenden der Dexheimer Bürger und auch der ortsansässigen Vereine. Im Februar 2020 starteten die Arbeiten des Teams mit des Verlegung Stromkabel und des elektrischen Anschlusses.
Bedingt durch die Corona Krise konnte mit dem Abriss des Daches und des Gebälks erst Anfang Mai 2020 begonnen werden. Schon der Aufbau des Gebälkes und das Eindecken des Daches dokumentierte welch schmuckes Gebäude hier entstehen wird.
Aber erst nach der kompletten Erneuerung des Verputzes innen und außen, Anstrich und Verlegung von Naturstein Bodenfließen und kompletter Aufarbeitung der alten Tür, steht jetzt nach der Sanierung am Eingang des Friedhofes ein wunderschönes Gebäude mit einem "Raum der Stille", auf das der Ort und seine Bürger stolz sein können.
Kurz vor Weihnachten wurden zwei Buntglasfenster eingebaut. Diese wurden von dem Niersteiner Künstler Eckhard Meier-Wölfle gestaltet. Das Glasbild hat den Titel „Dexheimer Goldlicht“ und zeigt auf der rechten Seite einen saftig grünen Weinberg. Im oberen Teil erscheint der blaue Himmel, während ein mächtiger goldgelber Lichtstrahl von rechts nach links scheinbar den Altar und ein Holzkreuz beleuchtet. Auf bestehende Strukturgläser wurden die bunten Glasscheiben aufgeklebt. Zuvor wurden diese von Hand geschnitten und passgenau eingeschliffen. Dieses moderne Verfahren fand z.B. Anwendung bei den von Gerhard Richter gestalteten Kirchenfenstern im Kölner Dom.
Aus dem altem Abbruchholz vom Dachstuhl entstanden ein Gedenkaltar und ein Holzkreuz, Stühle die vorerst aufgestellt wurden, dienen als Ruheplätze für die Besucher des "Raums der Stille".
Alle Friedhofsbesucher und auch Spaziergänger können in der Zukunft dort innehalten und Ruhe finden, oder bei einem stillen Gebet ihrer Verstorbenen gedenken. Aber auch für kleinere Trauerfeiern, bei einer Urnenbeisetzung im engsten Kreis, wird der neu entstandene Raum der Stille das entsprechende Umfeld bieten.
Die offizielle Übergabe der alten Trauerhalle mit ihrem "Raum der Stille" zur Nutzung für die Dexheimer Bürger, die Gemeinde und die Kirchen fand Corona bedingt nur im kleinen Kreise statt.
Das Dexheimer Dorf-Verschönerungs-Team: Edgar Best, Erwin Friedrich, Jörg Krüger, Achim Kühne, Rainer Pfeffer, Martin Seitz, Jochem Szymkowiak, Künstler: Eckhard Meier-Wölfle.