Aufruf des Arbeitskreises Kornsand zur Kornsandgedenkstunde am 21. März in Nierstein | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Am 75. Jahrestag des NS-Verbrechens auf dem Kornsand lädt der Arbeitskreis Kornsand mit seinen Institutionen und seinen Mitgliedern zur jährlichen Gedenkfeier am rechtsrheinischen Mahnmal.

Aufruf des Arbeitskreises Kornsand zur Kornsandgedenkstunde am 21. März in Nierstein

Nach einer Ansprache von Roland Schäfer (Vorsitzender des Vereins Rheinhessen gegen rechts) und der Fachstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus des Landkreises Groß-Gerau mit Sedef Yildiz und Nilüfer Kus, wird es einen musikalischen Beitrag geben und zur Kranzniederlegung übergeleitet. Zuvor spricht der Niersteiner Stadtbürgermeister Jochen Schmitt. Moderiert wird die Veranstaltung vom Pfarrer i. R. Walter Ullrich.

Der Arbeitskreis Kornsand erinnert jährlich in Zusammenarbeit mit den Städten Nierstein, Oppenheim und der Gemeinde Trebur am Gedenkstein an die NS-Taten der letzten Kriegstage. Am 21. März 1945 waren in der Nähe der Anlegestelle der Rheinfähre fünf Männer und eine Frau aus Nierstein und Oppenheim von fanatisierten Anhängern des untergehenden NS-Regimes ermordet worden. Die sechs rheinhessischen Hitler-Gegner wurden brutal misshandelt, mussten ihre Gräber ausheben und wurden anschließend im Angesicht ihrer bereits befreiten Heimat von einem 18-jährigen Leutnant der Nazi-Wehrmacht kaltblütig erschossen. Durch die Erinnerung an solche Mordtaten besteht die Chance, dem Vergessen Einhalt zu gebieten und rechtsradikale Unbelehrbare in die Schranken zu weisen. Deutsche Geschichte der Nazizeit ist vor allem Tätergeschichte. Daran erinnert der Arbeitskreis am Kornsand.

Die Veranstaltung beginnt am Samstag, 21. März, um 18 Uhr am Gedenkstein (ist ausgeschildert). Den linksrheinischen Teilnehmern wird die Rheinfähre um 17.20 Uhr empfohlen. Treffpunkt ist am Kornsand, damit nicht vergessen und nicht verdrängt wird.


Der Arbeitskreis Kornsand steht in der Tradition derer, die auf den Gedenkstein geschrieben haben:

„Den Toten zum Gedächtnis,
den Lebenden zur Mahnung,
damit, was hier geschah,
sich nicht wiederhole.“