Manche Veränderungen, die von der Corona-Pandemie erzwungen werden, haben durchaus auch ihr Gutes. So probt nicht nur der Chor der evangelischen Kirchengemeinde Oppenheim, die Kantorei St. Katharinen, sondern auch das Bläserensemble St. Katharinen unter der Leitung von Propsteikantor Ralf Bibiella derzeit unter freiem Himmel im Schatten der Katharinenkirche.
Auf dem großzügigen Kirchplatz mit vorgeschriebenem Abstand zu singen und zu spielen, ist schon ein ganz besonderes Erlebnis für die Sängerinnen und Sänger wie für die Blechbläser. Dabei reflektiert das Kirchengebäude den Klang. Gleichzeitig wird die Musik in das städtische Umfeld der Kirche getragen.
Die zahlreichen Touristen, die jetzt wieder zu der markanten Katharinenkirche „pilgern“, genießen es. Das die musikalischen Begegnungen, wenn auch mit zeitlicher Einschränkung und mit reichlich Distanz zueinander, wieder möglich sind, hat die Musiker alle erleichtert und gestärkt.
„Wir sind alle froh, dass die Zeit vorbei ist“, erklärt der Propsteikantor, „wo nichts ging.“ Dass Chöre jetzt wieder proben können, sei entscheidend für den Erhalt der Chorkultur. Einen der Gründe, warum es so wichtig sei, dass die Chorsänger und Chorsängerinnen „live“ miteinander proben, erläutert Ralf Bibiella folgendermaßen: „Ein Chor lebt davon, dass die Vokalfarben der Sänger und Sängerinnen die gleichen sind, dass der Chor also einen homogenen Klang besitzt und das kann ich nur analog erreichen und nicht im Rahmen einer Zoom-Konferenz“.