Ob Kommunal-, Landtags- oder Bundestagswahl, traditionell laden das Oppenheimer Jugendhaus und die Evangelische Jugend im Dekanat Ingelheim-Oppenheim (EJVD) vorab zur Podiumsdiskussion „Jugend trifft Politik“. Ein etabliertes Veranstaltungsformat, seit Jahren bietet die Talkrunde ein „Kommunikationsforum zur jugendpolitischen Bildung“, erläutert Jugendhausleiter Jürgen Salewski. Vier Landtagskandidatinnen sind der Einladung gefolgt und stellten sich den durchaus kontroversen Fragen der Jugendlichen, passend zur bevorstehenden Landtagswahl in Rheinland-Pfalz. Mit Erfolg: Über 60 Personen nahmen am 26. Februar 2021 am Jugend-Polittalk unter dem Motto „mitreden statt meckern“ teil, welches in diesem Jahr coronabedingt ausschließlich online via ZOOM durchgeführt wurde.
Mut zu mehr Beteiligung
Jugendliche fragen, Politikerinnen antworten. Die Themen? Breit gestreut und von Politikverdrossenheit keine Spur: Bildung und Digitalisierung, medizinische Versorgung, Mobilität im ländlichen Raum, Umgang mit der Corona-Pandemie, Umweltschutz und Klimawandel - dies alles sind Themen, die Jugendliche bewegen, entwickelt und inhaltlich vorbereitet v. a. durch die Leistungskurse Sozialkunde am Gymnasium zu St. Katharinen Oppenheim. Souverän führte Jeremy Sieger (21), Vorsitzender der Evangelischen Jugend im Dekanat Ingelheim-Oppenheim, zunächst durch den ersten Teil der Veranstaltung. Katrin Anklam-Trapp (SPD), Lena Knappek (CDU), Pia Schellhammer (GRÜNE) und Stephanie Steichele-Guntrum (FDP) berichteten in knappen Statements über ihre Motivation, sich politisch zu engagieren aber auch, welche jugendpolitischen Ziele sie in der bevorstehenden Legislaturperiode anstreben.Alle eint ein frühes gesellschaftliches Interesse an politischen Themen, der Wille, Verantwortung zu übernehmen, ein politisches Engagement bereits im Jugendalter. „Engagiert euch!“ Mit diesem direkten Appell wandten sich alle vier Politikerinnen an die Jugendlichen, sich über diese Veranstaltung hinaus zu beteiligen.
Fragen via Social-Media einbringen
Im zweiten Teil des Jugend-Polittalks galt es, Rede und Antwort zu stehen, u.a. zu Fragen der Digitalisierung an Schulen oder wie eine verbesserte ÖPNV-Anbindung zwischen Stadt und Land aussehen könne. Nicht auf alle Themen konnte in den achtminütigen Sessions umfassend geantwortet werden, offene Fragen können jedoch via Social Media auch nach der Veranstaltung an die Politikerinnen herangetragen werden. Darüber hinaus bestehe das Angebot, den Landtag zu besuchen oder sich für ein Praktikum zu bewerben.Mit Blick auf die Bundestagswahl im September laufen die Vorbereitungen zum nächsten Jugend-Polittalk im Jugendhaus, geplant für Mai 2021, bereits auf Hochtouren. Auch in der VG Rhein-Selz können sich Jugendliche beteiligen – noch im März soll es ein Planungstreffen zur Bildung eines Jugendbeirats geben (Kontakt: VG Jugendpflegerin Stephanie Feuffel). „Ich freue mich sehr“, so auch das Fazit von Pfarrer Olliver Zobel, Dekan des Evangelischen Dekanates Ingelheim-Oppenheim, „dass wir als Kirche mit solchen Initiativen Räume schaffen, die den gemeinsamen Austausch fördern und Begegnung ermöglichen.“