Diesem besonderen Ereignis widmete sich der Geschichtsverein Nierstein bei einer Führung und einem Vortrag in Mainz. Die Geschichte des Alten Doms vermittelte Thomas Metz, der ehemalige Generaldirektor Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und Mitglied im Kirchenvorstand sehr lebendig. Es war eine inspirierende und spannende Reise durch die Jahrhunderte, die die Teilnehmer begeisterte. In diesem ersten Mainzer Dom St. Johannis wurde Konrad II. im September 1024 zum König gekrönt wurde.
Die freigelegte Baugeschichte zeigt wie sich dieser Bau veränderte. Im Anschluss konnte dort auch eine Kopie des Reichskreuzes besichtigt werden. Der Vortrag Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Seniorprofessor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Heidelberg, widmete sich der Königserhebung Konrads II. durch die 1024 eine neue Familie auf den Thron kam. Sie verschob die Schwerpunkte im mittelalterlichen Reich. Die vorherigen Kaiser waren aus Sachsen und Bayern gekommen. Jetzt fiel die Herrschaft wieder an die Franken zurück. Die Väter der Salier stammten aus dem heutigen Land Rheinland-Pfalz. Gisela, die neue Königin, wurde wegen ihrer Abstammung von Karl dem Großen gerühmt. Fortan rückte das Land am Rhein ins Zentrum der Macht.
Bis heute verbinden sich allerlei Rätsel mit Konrads Krönungskirche und auch mit dem Wahlort Kamba: Dieser befand sich in unserer Region, doch wo genau und ob links-oder rechtsrheinisch, das konnte bis heute nicht ermittelt werden. Dies sei ein Thema für die Forscher der Zukunft, so Susanne Bräckelmann, die 2. Vorsitzende des Geschichtsvereins Nierstein zum Abschluss.