Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Kreis Mainz-Bingen hat sich deutlich abgeschwächt. Seit April dieses Jahres gab es keine neuen positiven Befunde mehr. Dennoch gibt Veterinäramtsleiter Dr. Markus Wacker keine Entwarnung: Da das Virus in der Natur sehr langlebig ist, muss das Gebiet volle zwei Jahre fundfrei bleiben, bevor die Seuche offiziell für beendet erklärt werden kann.
Erleichterungen für die Ernte 2026 Die Kreisverwaltung hat nun aktualisierte Allgemeinverfügungen für die Sperrzonen II A und II B veröffentlicht. Wesentliche Änderungen betreffen die kommende Ernte 2026. Für Flächen außerhalb der Hochrisikogebiete, wie etwa entlang des Rheins, wurden die Vorgaben praktikabler gestaltet, ohne unkalkulierbare Risiken einzugehen. Zudem können bestimmte, bisher unzulässige Jagdmethoden nun auf Antrag und nach Prüfung genehmigt werden.
Erfolg durch intensive Bejagung Die derzeitige Beruhigung der Lage ist vor allem auf die massive Dezimierung der Wildschweinpopulation in den Sperrzonen zurückzuführen. Durch Jagd und Fallenjagd wurde die Infektkette von Tier zu Tier unterbrochen. Aktuelle Drohnenflüge zeigen jedoch, dass die Schwarzwildpopulation durch natürliche Reproduktion bereits wieder stark anwächst. „Wir müssen weiter dranbleiben“, betont Dr. Wacker, da das Ziel weiterhin die Schaffung möglichst vieler wildschweinfreier „weißer Zonen“ ist.
Prämien und Schutzmaßnahmen
Erlegte Tiere: Allein in diesem Jahr wurden in den Sperrzonen (Schwerpunkt Rheinufer) mehr als 800 Wildschweine erlegt.
Finanzielle Unterstützung: Der Landkreis zahlte von November 2024 bis November 2025 fast 70.000 Euro an Prämien an die Jägerschaft aus; weitere 60.000 Euro wurden bis Ende Mai bewilligt.
Zaunbau: Ein Festzaun an der A60 wird voraussichtlich noch im Dezember beidseitig geschlossen, um Wanderbewegungen zu unterbinden. Der Baubeginn für den Zaun am Rhein zwischen Mainz-Mombach und Bingen ist aufgrund der schwierigen Topographie für Mai 2026 geplant, gefolgt vom Zaun an der B9.
Quelle: Afrikanische Schweinepest: Weniger Dynamik, aber dennoch keine Entwarnung - Landkreis Mainz-Bingen