Zeitgenössische Kunst ist oft mehr als nur Ästhetik; sie ist ein ideales Medium, um gesellschaftlich relevante Themen in den Fokus zu rücken. Genau dieses Ziel verfolgt die neue Ausstellung in der Rathausgalerie Nierstein (Bildstockstraße 10), die am Freitag, dem 16. Januar 2026, um 18.00 Uhr mit einer Vernissage feierlich eröffnet wird.
Prominente Namen für eine klare Botschaft Zu sehen sind Druckgrafiken von 15 berühmten Persönlichkeiten, die sich künstlerisch mit Ausgrenzung und Fremdenhass auseinandersetzen. Die Liste liest sich wie ein „Who is Who“ der Kulturszene: Neben bildenden Künstlern wie Max Bill, Christo, Jochen Gerz, A.R. Penck und Rosemarie Trockel sind auch Literaturnobelpreisträger Günter Grass und BAP-Musiker Wolfgang Niedecken vertreten. Zur Eröffnung wird Kurator Andreas Pitz in die Ausstellung einführen und die Hintergründe der Werke erläutern.
Ein Projekt mit Geschichte Die Initiative hinter der Ausstellung ist historisch tief verwurzelt. Ins Leben gerufen wurde sie bereits 1994 von Klaus Staeck. Der bekannte Grafiker reagierte damit vor über 30 Jahren auf die fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen. Sein damaliger Appell „Einmischen statt Schweigen“ ist bis heute von brisanter Aktualität. Staeck beschrieb die Aktion als „künstlerischen Zwischenruf zur Verteidigung der Demokratie“, um dem Vorurteil vom Schweigen der Künstler entgegenzutreten.
Dauer und Partner Die Ausstellung ist eine Kooperation der Stadt Nierstein mit dem Weltladen, der AWO und dem Geschichtsverein Nierstein e.V.. Interessierte haben bis Ende März 2026 die Gelegenheit, die Werke zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.