Gedenken an die Pogromnacht: Stadt und Verein mahnen zur Wachsamkeit | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Zum Jahrestag der Judenpogrome laden Stadt und Geschichtsverein Nierstein am 9. November zur Kranzniederlegung ein. Sie betonen die Wichtigkeit, heute für Demokratie einzustehen.

Gedenken an die Pogromnacht: Stadt und Verein mahnen zur Wachsamkeit

Die Stadt Nierstein und der Geschichtsverein Nierstein rufen gemeinsam zum Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 auf. Aus diesem Anlass findet am Sonntag, den 9. November 2025, um 11.30 Uhr eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung am Ehrenmal in der Mühlgasse statt.

Mit der Feier soll an die „erschreckenden und beschämenden Ereignisse“ in Nierstein erinnert werden, wie die Veranstalter betonen. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die Häuser der noch verbliebenen jüdischen Familien in Nierstein geplündert und verwüstet, die Menschen drangsaliert und beraubt. Von den 83 Jüdinnen und Juden, die 1933 noch in der Stadt gelebt hatten, waren zu diesem Zeitpunkt bereits 58 vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten geflohen.

Das Gedenken vor der Gedenktafel für die Opfer des Naziterrors sei zugleich eine Mahnung zur Wachsamkeit. Stadt und Geschichtsverein betonen, wie wichtig es sei, für Demokratie und Menschenrechte einzustehen. „Nie wieder dürfen Menschen ausgegrenzt und entrechtet, beraubt und vertrieben, deportiert und ermordet werden. Immer wieder müssen Recht und Freiheit, Vernunft und Mitgefühl an die Stelle von Hass und Gleichgültigkeit treten“, heißt es in der Ankündigung.

Stadtbürgermeister Jochen Schmitt und Hans-Peter Hexemer, Vorsitzender des Geschichtsvereins, appellieren gemeinsam: „Dafür müssen alle Bürgerinnen und Bürger sichtbar Zeichen setzen. Durch das gemeinsame Gedenken an damals und solidarisches Handeln im heute. Wir alle sind gefordert, dazu beizutragen, die Demokratie mit Respekt und Anstand zu leben.“