Geschichtsverein Nierstein: Gedenken an die Opfer der Pogromnacht und des Hamas-Terrors | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Rundgang durch Nierstein und Gedenken am Mahnmal in der Mühlgasse

Geschichtsverein Nierstein: Gedenken an die Opfer der Pogromnacht und des Hamas-Terrors

An die Opfer der Pogromnacht vor 85 Jahren, als jüdische Mitbürger am 9. November 1938 dem Hass und der Gewalt im damaligen Nazi-Staat ausgeliefert waren, erinnerten zahlreiche Bürger in Nierstein beim Rundgang entlang der Stolpersteine, zu dem der Geschichtsverein eingeladen hatte. Auch in Nierstein wurden damals Juden bedroht.

Jörg Adrian, Vorstandsmitglied des Vereins, erinnerte an den Stationen daran, was damals geschah, etwa gegenüber der Familie Feiner, die in der Oberdorfstraße ein Textilgeschäft betrieb. Ein Trupp von SA-Leuten demolierte den Laden und warf die Waren in den Hof und auf die Straße. Die Familien Goldschmidt betrieben in der heutigen Glockengasse einen Viehhandel, wurden durch Restriktionen ihrer Geschäftsgrundlage beraubt. Die Nazi-Schläger wussten offenbar nicht, dass ihr Haus bereits verkauft war, richteten auch dort Schaden an, den der neue Besitzer anzeigte und erstattet haben wollte.

Zu Beginn des Rundganges hatte der Vorsitzende des Geschichtsvereins Hans-Peter Hexemer auf die aktuelle Bedrohung der Juden durch die Hamas und die zahlreichen Toten und Verschleppten des Terrorangriffs auf Israel und zunehmenden Antisemitismus auch bei uns erinnert. Den Antisemitismus nannte Hexemer ein schleichendes Gift: „Nie wieder ist jetzt! Im Angesicht der Bedrohung der Juden dürfen wir Deutsche nicht versagen - nicht noch einmal, sondern müssen an der Seite der Juden stehen.“

Im Anschluss wurde seitens der Stadt am Mahnmal in der Mühlgasse der Opfer von damals und heute gedacht.