Gleich zu Beginn des Vortragsabends „Die Römer in Rheinhessen und Nierstein“ sorgte der 1. Vorsitzende des Geschichtsvereins, Hans-Peter Hexemer, für eine Überraschung. Er präsentierte eine römische Öllampe und einen Krug, die aus der direkten Umgebung der „Villa Senfter“ stammen. Die wertvollen Stücke wurden dem Verein passgenau zum Vortragsthema von einer Nachfahrin übergeben und machten die Geschichte des Abends greifbar.
Der renommierte Referent Lutz Luckhaupt, Mitautor des Buches „Die Römer in Mainz und Rheinhessen“, führte die Zuhörer anschließend fundiert durch das römische Leben vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. In dieser Zeit gehörte Rheinhessen zur römischen Provinz Germania Superior und war aufgrund seiner Lage am Rhein ein bedeutender militärischer und wirtschaftlicher Standort. Zahlreiche Funde in der Region belegen die gut organisierten zivilen Strukturen, welche die Römer hier etablierten.
Besonders eindrucksvoll war die Darstellung der „Villae Rusticae“, jener römischen Gutshöfe, die für die landwirtschaftliche Versorgung von zentraler Bedeutung waren. Auch die Rolle von Mainz, dem damaligen Mogontiacum, als wichtiger Legionsstandort wurde beleuchtet. Eine Frage jedoch blieb auch an diesem Abend unbeantwortet: der genaue Standort des römischen Ortes Buconica, der zwischen Nierstein und Dienheim vermutet wird.
Stephan Flessa, der als Vorstandsmitglied des Geschichtsvereins die Veranstaltung organisiert hatte, zog ein positives Fazit: „Der Vortrag hat eindrucksvoll verdeutlicht, wie sehr unsere Heimat Rheinhessen auch heute noch römisch geprägt ist.“