Wie Familien die NS-Zeit erinnern: Ausstellung im Niersteiner Rathaus | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Der Geschichtsverein Nierstein lädt ab dem 7. November zur Ausstellung „Erinnerungskultur in Familien“. Die Eröffnung beleuchtet, wie unterschiedlich die Vergangenheit heute reflektiert wird.

Wie Familien die NS-Zeit erinnern: Ausstellung im Niersteiner Rathaus

Der Geschichtsverein Nierstein widmet sich anlässlich des Jahrestages der Judenpogrome von 1938 einem sensiblen Thema: der „Erinnerungskultur in Familien“. Ab dem 7. November wird dazu eine Ausstellung für sechs Wochen im Niersteiner Rathaus zu sehen sein.

Eröffnet wird die Schau am Freitag, den 7. November 2025, um 19.00 Uhr durch die Projektleiterin Inka Engel von der Universität Koblenz. Sie betont die Notwendigkeit, die Vergangenheit präsent zu halten: „Wir müssen die Vergangenheit erinnern, um nicht Gefahr zu laufen, diese zu wiederholen“, so Engel. „Zivilgesellschaftlicher Widerstand kann zu einer gerechteren Welt ohne Rassismus und Rechtsextremismus beitragen.“

Die Ausstellung zeigt private Gegenstände und Fotos von zehn Familien. Diese stammen teils aus einheimischem, teils aus migrantischem oder jüdischem Hintergrund und wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts zu ihrem Umgang mit der NS-Zeit interviewt.

Die Schau ist ein Ergebnis eines vom Landtag Rheinland-Pfalz angestoßenen Projekts zur „Bürgerwissenschaft“. Ziel ist es, Bürgern Wissenschaft näherzubringen, indem sie aktiv in Forschungsprozesse einbezogen werden. Die Ausstellung lädt dazu ein, am Beispiel der Familiengeschichten in eine offene Diskussion über die effektive Vermittlung von Geschichte in der Gesellschaft zu treten.