Was wiegt schwerer, der Wunsch nach Frieden oder das Streben nach Freiheit? Dieser fundamentalen Frage, die Gesellschaften seit jeher bewegt, widmet sich Pfarrer Hans Bühler in seinem Vortrag im Rahmen der beliebten Niersteiner Reihe „Kultur um 8“. Am Dienstag, den 21. Oktober, lädt er ab 20 Uhr zu einer tiefgründigen Auseinandersetzung in das Weingut Karl Jung in Schwabsburg ein.
Unter dem Leitgedanken des berühmten Zitats von Willy Brandt – „Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts“ – unternimmt Bühler eine historische Reise. Er analysiert bewaffnete Konflikte, die im Namen der Freiheit geführt wurden, vom Aufstand des Spartakus in der Antike über Cäsars Gallien-Feldzüge bis hin zu den modernen Kriegen in Vietnam und Afghanistan. Ein zentraler Punkt seiner Ausführungen ist die oft tragische Erkenntnis, dass gerade diese „Befreiungskriege“ häufig zu neuen, massiven Einschränkungen der Freiheit führten.
Als Kontrapunkt dazu stellt der Referent erfolgreiche Beispiele des gewaltlosen Widerstands in den Fokus. Die beeindruckenden Lebenswerke von Persönlichkeiten wie Mahatma Gandhi, Martin Luther King und Nelson Mandela sollen zeigen, dass der Kampf für Freiheit und Demokratie auch ohne Waffengewalt erfolgreich sein kann. Auch die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands und die entscheidende Rolle von Michael Gorbatschow werden thematisiert.
Der Abend verspricht besondere Aktualität, da auf Wunsch des Publikums auch die gegenwärtigen Kriege in der Ukraine und in Gaza zur Diskussion stehen werden. Dies bietet den Zuhörern die Möglichkeit, die historischen und philosophischen Überlegungen direkt auf das aktuelle Weltgeschehen anzuwenden und gemeinsam zu diskutieren.
Der Vortrag „Frieden oder Freiheit: Was ist wichtiger?“ findet am Dienstag, 21. Oktober, um 20 Uhr im Weingut Karl Jung, Hauptstraße 7, in Nierstein-Schwabsburg statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro. Um eine Anmeldung per E-Mail an lebensbaum@mailbox.org oder telefonisch unter 01 76 / 56 86 7119 wird gebeten.