Das Traditionsgeschäft „Kinderladen Wirth“ am Mainzer Münsterplatz wird Ende 2025 schließen, wie die Allgemeine Zeitung berichtet. Die Schließung im hundertsten Jubiläumsjahr ist die Folge mehrerer zeitgleicher Probleme.
Als Gründe für das Aus werden die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs, der wachsende Online-Handel sowie ein verändertes Kundenverhalten genannt. Besonders die Corona-Zeit hat das Unternehmen schwer getroffen, da das Geschäft in Rheinland-Pfalz komplett schließen musste, während Drogeriemärkte weiterhin Spielzeug verkaufen durften. Die daraus resultierenden Kredite belasten den Betrieb bis heute.
Zudem litt das Geschäft unter massiven lokalen Problemen. Seit einem Jahrzehnt ist der Standort von städtischen Großbaustellen umgeben, was zu Sperrungen, Umleitungen und einem Mangel an Parkplätzen führte. Die Streichung der Ladezone vor dem Laden zwang bereits vor drei Jahren zur Aufgabe der Abteilung für Kinderwagen und Autositze.
Die Inhaber haben den Betrieb zwei Jahre lang mit Privatvermögen gestützt. Verhandlungen mit potenziellen Nachfolgern blieben trotz günstiger Mietangebote erfolglos. Die Zukunft der Gebäude ist noch unklar; die Eigentümerfamilie ist aber bereit, die Immobilien zu verkaufen, damit dort etwas Neues entstehen kann.