Ein Bericht von Maike Riedel, Redaktion RheinSelz-Highlights und Fräulein Fine
Die ersten Schritte im Einzelhandel machte Thilo Zorbach bereits in der Schulzeit. Als Aushilfe in einem Baumarkt fing alles an. Nach einer klassischen Ausbildung im Einzelhandel begann er beim REWE Konzern und absolvierte viele interne Weiterbildungen. Sein großes Ziel war immer die Eröffnung eines eigenen Marktes. 2015 war es in Nierstein soweit. Nun folgt bald schon der zweite REWE Markt in Oppenheim.
Eines war ihm von Anfang an wichtig: Regionale Verbundenheit. Darum ist es für ihn nicht nur selbstverständlich, dass es Rheinhessenwein verschiedener ortsansässiger Winzer zu kaufen gibt, sondern auch, dass lokale Projekte mit Spenden unterstützt werden. So finanzierte er Ende 2020 zwei iPads für die Niersteiner Grundschule und versorgte die Helfer beim Einbau der Lüftungsanlagen mit Proviant. Auch die Zusammenarbeit mit der Agentur MKon beim beliebten Niersteiner Familienflohmarkt auf seinem Parkplatz gehört für ihn zum Selbstverständnis als ortsansässiger Unternehmer.
Bildhinweis: Dezember 2019 (vor COVID-19), Spendenaktion für den Förderverein Krebskranke Kinder in Mainz.
Die Vorfreude auf den neuen Markt in Oppenheim ist groß. Am alten Standort wird mit neuer Größe und umfangreichen Erlebniskonzept in 2023 neu gestartet und selbstverständlich ist auch hier die Zusammenarbeit mit lokalen Anbietern das Ziel. Dies gilt nicht nur für Wein. „Wenn ein Erzeuger mengenmäßig den Bedarf eines Marktes stemmen kann,“ so Zorbach „bin ich offen für neue Ideen.“ Zorbach hofft, dass die Kunden das Konzept und Angebot zu schätzen wissen. Er ist sich sicher, dass trotz der Mitbewerber der neue REWE Markt angenommen wird. Besonderheiten wie die Fischtheke oder auch das Shop in Shop System EatHappy (frische Sushi) wird es auch in Oppenheim geben.
Auf die Frage, ob er keine Bedenken bezüglich der Umwidmung des Gebietes in eine Mischbebauung hat, räumt er mögliche Ängste zur Seite: „Kombinierte Wohn- und Gewerbeflächen sind zwar eine gewisse Herausforderung“ so Zorbach „doch unsere LKW´S werden in einer geschlossenen Zuliefergarage entladen und somit ist die Geräuschentwicklung deutlich geringer als im normalen Betrieb.“ Und weiter: „Es wird in der Nacht beziehungsweise vor 6 Uhr morgens keine Anlieferung von Ware geben. Der Markt wird auch nicht bis 22 Uhr geöffnet haben, somit versuchen wir unsere Mitbewohner vor Lärm zu schützen.“
Angesprochen auf Trends und verändertes Kaufverhalten meint Zorbach: „Durch die Pandemie, den stärken Fokus auf den Klimawandel sowie viele Berichte zum Thema Tierleid hat sich die Wahrnehmung und das Verhalten der Kunden in den letzten Jahren sehr stark verändert.“ Und weiter: „Die Menschen achten mehr auf Qualität der Produkte, die sie verzehren. Die Nachfrage z.B. im Bio-Bereich ist stark gestiegen und dem Tragen wir in unserem Sortiment Rechnung.“ Auch freut sich Zorbach: „Die Experimentierfreudigkeit der Kunden hat auch stark zugenommen, die Sortimente Rund um die Welt laufen immer stärker.“
Während die REWE Group permanent an Ideen und Produkten arbeitet, die in allen Märkten flächendeckend eingesetzt werden können, hat Zorbach als Kaufmann vor Ort auch die Möglichkeit in Eigeninitiative Produkte ins Sortiment zu nehmen. So zum Beispiel die Milch von „Hier bist Du der Chef“. (Produkte, bei dem die Verbraucher nicht nur über den Preis bestimmen, sondern auch über die Bedingungen in der Erzeugung. Weitere Produkte wie Kartoffeln, Butter und Eier sind in der Planung)
Für die Zukunft des Lebensmitteleinzelhandel gibt es unterschiedliche Prognosen. Vermutlich wird es für großflächige Supermärkte schwieriger, während kleinflächige Geschäfte in zentraler Lage ein Comeback erleben könnten. Convenience Shops und natürlich auch dem Online-Handel werden gute Aussichten vorhergesagt. Geschäfte, die abseits von traditionellen Tagesstrukturen via Smartphones und App erreichbar sind, die optimierte Hauslieferungen bieten, aber auch emotional und funktional überzeugen können, werden mehr und mehr Zuspruch finden.
All diese Aspekte hat Zorbach im Blick und ergänzt: „Kunden wollen weiterhin ihre Bedürfnisse spontan und sofort verfügbar stillen. Wenn standardisierte Produkte mehr ins Internet weichen, rückt der Fokus deutlicher auf Themen wie Gesundheit, Spezialitäten, Natur- Regionale- und Bioprodukte.“ Er ist sich sicher, dass es für die Kunden wichtig ist Erlebnisse und Kontakte, also emotionale und soziale Aspekte mit dem profanen Einkauf zu verbinden. Durch sein Engagement in Bezug auf Sortiment und Innovation kann man sicher sein, dass die Verbraucher in den REWE Märkten Nierstein und Oppenheim ihr besonderes Einkaufserlebnis finden.