Täuschend echt: Polizei warnt vor neuer Betrugswelle mit KI | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Ob Schockanrufe mit geklonter Stimme oder Deepfake-Videos: Kriminelle nutzen Künstliche Intelligenz immer raffinierter für Betrügereien. Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz schlagen Alarm.

Täuschend echt: Polizei warnt vor neuer Betrugswelle mit KI

Das Landeskriminalamt (LKA) und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnen eindringlich vor einer wachsenden Zahl von Betrugsfällen, bei denen Täter gezielt Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Moderne Technologien machten es Kriminellen möglich, Stimmen, Bilder und sogar Videos täuschend echt zu imitieren, oft in Echtzeit.

Ziel der Täter sei es, "das Vertrauen von Betroffenen zu erschleichen, um an Geld oder sensible persönliche Daten zu gelangen", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung vom 8. Oktober.

Alle Altersgruppen im Visier

Von den neuen Maschen sind alle Altersgruppen betroffen. Kinder und Jugendliche werden laut den Experten oft über soziale Netzwerke kontaktiert. Die Täter geben sich mithilfe künstlich erzeugter Inhalte als Gleichaltrige aus oder setzen ihre Opfer durch sexuelle Erpressung (Sextortion) unter Druck.

Bei Erwachsenen werden bekannte Betrugsmaschen durch KI noch glaubwürdiger. Schockanrufe, der sogenannte Enkeltrick oder Liebesbetrug ("Love Scamming") werden durch Technologien wie Stimmen-Imitation perfide aufgewertet. KI kann bereits aus kurzen Sprachaufnahmen Stimmen klonen und so Notlagen von Angehörigen simulieren. Auch gefälschte Videos, sogenannte Deepfakes, werden eingesetzt, etwa wenn Prominente vermeintlich für dubiose Finanzangebote werben.

So schützt man sich

Polizei und Verbraucherzentrale raten zu erhöhter Vorsicht. Man solle sich niemals unter Druck setzen lassen – auch nicht bei vermeintlich vertrauter Stimme. Im Zweifel gelte: "Gespräch beenden und die Person über eine bekannte Nummer selbst kontaktieren."

Sensible Daten oder Zugangsdaten sollten niemals spontan am Telefon oder online weitergegeben werden. Die Experten raten zudem, private Informationen und Bilder nur zurückhaltend in sozialen Medien zu teilen. Innerhalb der Familie können Notfallkennwörter oder gezielte Rückfragen helfen, die Echtheit eines Anrufers zu prüfen.

Im Betrugsfall sollte umgehend Anzeige bei der Polizei erstattet werden.