Thorsten Mühl weiter: „Erstens haben wir die Weiterqualifizierung unserer Beratungsteams intensiv fortgeführt. Zweitens konnten wir die Modernisierung und Erweiterung unseres Beratungscenters Mainz-Gonsenheim abschließen. Hier haben wir die räumliche Kapazität für Beratung verdoppelt und unser Team um vier Spezialisten verstärkt.“ Als dritten entscheidenden Punkt nennt Thorsten Mühl den gestiegenen Zuspruch der Kunden zum erweiterten Beratungsangebot der Sparkasse.
„Dass die Menschen in unserer Region uns in zunehmendem Maße ihr Vertrauen schenken, ist für uns ein elementarer Erfolg. Von der Vermögensbildung über das Mittelstandsgeschäft bis hin zur Immobilienfinanzierung sehen wir deutliches Wachstum. Flankiert durch ein effizientes Sachkostenmanagement ist das die Basis für ein, gemessen an den Rahmenbedingungen, starkes wirtschaftliches Ergebnis im Jahr 2019.“
Für die kommenden Jahre stehen laut Vorstand Michael Weil weitere Investitionen in die Infrastruktur an: „Während wir bis Ende letzten Jahres durch die umfassende Erneuerung unseres Automatennetzes das Einzahlen rund um die Uhr in die Fläche gebracht haben, stehen 2020 und in den Folgejahren weitere Filialstandorte zur Modernisierung an.“
Für die Mainzer Neustadt plane die Sparkasse dabei einen Neubau für die bisherige Filiale in der Hindenburgstraße.
„Wir haben in der Neustadt ein starkes Wachstum im Kundengeschäft und wollen dort künftig deutlich moderner auftreten. Was den Standort betrifft, sind wir in guten und bereits weit fortgeschrittenen Gesprächen. Daher rechnen wir damit, noch 2020 unsere künftige Adresse bekannt geben zu können“, so Michael Weil weiter.
Darüber hinaus wolle die Sparkasse Mainz auch für Nierstein eine neue Filiale bauen, die den bisherigen Standort am Bleichweg ersetzt.
Angesichts der Entwicklung des Zinsumfelds gibt sich Thorsten Mühl mit Blick auf die kommenden Jahre realistisch: „Wir richten unsere Planungen derzeit nicht auf eine Normalisierung der Zinslandschaft aus. Das bedeutet für uns weiter zurückgehende Ergebnisse aus dem Zinsüberschuss, die wir vor allem im Beratungsgeschäft und durch Disziplin bei den Sachkosten auffangen müssen.“
Durchschnittsbilanzsumme
Die Durchschnittsbilanzsumme liegt zum Ende des Geschäftsjahres 2019 bei 2,35 Milliarden Euro (Vorjahr 2,25 Milliarden Euro). Sie wächst damit um 4,4 Prozent. Das Wachstum steht mit deutlich positiven Beiträgen aus dem Firmenkundengeschäft einerseits sowie aus der Immobilienfinanzierung und dem Konsumentenkreditgeschäft andererseits auf einer breiten Basis.
Betriebsergebnis
Im Vergleich zum Vorjahresergebnis (17 Millionen Euro) wächst das Betriebsergebnis vor Bewertung im Jahr 2019 sowohl absolut auf jetzt 18,2 Millionen Euro als auch relativ zur Durchschnittsbilanzsumme auf 0,77 Prozent der DBS.
Zinsüberschuss und Zinsspanne
Mit 37,2 Millionen Euro ist der Zinsüberschuss 2019 im Vergleich zum Vorjahr (37,4 Millionen Euro) trotz des starken Wachstums rückläufig. Die Zinsspanne sinkt von 1,66 Prozent auf 1,58 Prozent. Auf Basis des deutlich verschlechterten Zinsausblicks ist auf mittlere Sicht eine weiter zurückgehende Zinsspanne zu erwarten.
Provisionsüberschuss
Die deutliche Zunahme des Provisionsüberschusses um 7,2 Prozent auf 16,7 Millionen Euro (Vorjahr 15,6 Millionen Euro) wird von mehreren Säulen getragen. Sie basiert unter anderem auf einem nochmals höheren Absatz von Bausparlösungen, insbesondere im Finanzierungsgeschäft, sowie auf einer starken Kundennachfrage nach Wertpapieren. Im Fokus des Kundeninteresses steht dabei das regelmäßige Wertpapiersparen in Investmentfonds.
Verwaltungsaufwand
Der Personalaufwand bleibt mit plus 0,3 Prozent im Jahr 2019 stabil. Gleichzeitig sinkt der Sachaufwand um 3 Prozent. Insgesamt reduziert sich der Verwaltungsaufwand dadurch um 0,9 Prozent. Trotz der fortlaufenden Investitionen in die Modernisierung des Filialnetzes, der SB-Infrastruktur sowie in digitale Lösungen, bleibt die Entwicklung der Kosteneffizienz damit weiterhin positiv.
Jahresüberschuss
Nach Bewertung, Steuern und Reservepositionen ist mit einem um 2,6 Prozent gestiegenen Jahresüberschuss von 2,1 Millionen Euro zu rechnen. Per 31.12.2019 beträgt die Eigenkapitalquote 15,2 Prozent.
Die Kapitalausstattung bildet damit auch weiterhin eine solide Basis für das künftige Kreditwachstum. Der Vorstand der Sparkasse Mainz wird auch für 2019 eine Ausschüttung an die Träger vorschlagen.
Mitarbeiter
Die Sparkasse Mainz beschäftigt Ende 2019 373 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber 388 zum Vorjahresstichtag. Davon befinden sich 17 Kolleginnen und Kollegen derzeit in Ausbildung, gegenüber 21 im Vorjahr.
Weitere Angaben zur Geschäftsentwicklung 2019
Kreditgeschäft
Das Kreditvolumen erreicht im Jahr 2019 ohne öffentliche Haushalte 1,73 Milliarden Euro und wächst damit um 5,8 Prozent. Zugrunde liegt diesem Wachstum neben einer weiter anziehenden Dynamik bei Immobilienkrediten auch ein deutlicher Zuwachs bei der Mittelstandsfinanzierung. Das Konsumentenkreditgeschäft entwickelt sich ebenfalls positiv.
Einlagengeschäft
Die Entwicklung der Kundeneinlagen zeigt sich im Jahr 2019 differenziert. Während auf der Unternehmensseite die Einlagen deutlich um 11,5 Prozent zurückgehen, tragen Privatkunden mit einem Plus von 5,3 Prozent den wesentlichen Teil zum Gesamtwachstum auf nun 1,893 Milliarden Euro bei. Der Liquiditätszufluss in Sichteinlagen hat dabei auf bereits hohem Niveau weiter zugenommen.
Wertpapiere
Im Jahr 2019 rücken Investmentfonds spürbar in den Fokus der Anleger. Der um 9,2 Prozent gestiegene Nettoabsatz im Wertpapiersegment geht in wesentlichen Teilen auf den verstärkten Einsatz von regelmäßigen Wertpapiersparplänen zurück. Kunden der Sparkasse Mainz stellen sich damit zunehmend erfolgreich auf die neuen Rahmenbedingungen für den Vermögensaufbau ein.